Wer mit offenen Augen an klaren, schnell- fließenden Gewässern vorbei geht, wird manchmal feststellen, dass ein kleiner Vogel pfeilschnell, knapp über der Wasser- oberfläche entlang fliegt. Meist handelt es sich dabei um die Wasseramsel (Cinclus cinclus).
Sie fliegt aber nicht nur knapp über der Wasseroberfläche, sondern sie bewegt sich auch knapp darunter. So ist sie nämlich in Deutschland der einzige Singvogel mit der Fähigkeit zu tauchen.
Wenn diese recht quirlige Vogelart endlich mal sitzt, dann ist sie wiederum kaum zu erkennen. Denn sie ist deutlich kleiner als ihr Namensvetter, die Amsel, und sie trägt ein unauffällig braunes Gefieder mit einem weissen Brustfleck. Durch diesen Brustfleck ist sie sogar im Winter nicht allzu gut zu sehen, da die Uferregionen dann auch braun (und bei Schneefall braun/weiss) erscheinen.
Nähert man sich ihr, kann es sein, das sie sich durch „Knicksen“ verrät, wie man es z.B. von Rotkehlchen kennt. Allerdings ist es dann meist schon zu spät, weil dieses Knicksen vermutlich eine „nervöse“ Bewegung ist, gerade weil man sich ihr nähert. Kurz darauf folgt nicht selten der Abflug….
Vor einiger Zeit hatten wir die Gelegenheit einem Exemplar bei der Nahrungssuche zusehen zu dürfen, wobei eine kleine Bilderserie entstanden ist.
Wir saßen, an einem trüben und leicht regnerischen Tag, gar nicht mal so lang an unserem Ansitz (Den wir allerdings einige Male vorher erfolglos besucht hatten), als plötzlich ein Exemplar vor uns im Wasser landete.
Sie schien das Wasser (oder etwas darunter) zu beobachten und stürzte sich plötzlich in „die Fluten“. Als sie wieder auftauchte, hielt sie etwas im Schnabel, was man relativ schnell als Köcher einer Köcherfliegenlarve erkennen konnte.
Daraufhin hüpfte sie zu einer kleinen Steingruppe und schlug den Köcher mehrfach auf einen der Steine. Bis sie plötzlich stoppte und den Köcher fallen ließ.
Erst zuhause konnte ich erkennen, dass sie es geschafft hatte, die Larve aus dem Köcher zu klopfen (Ich weiss wie schwer das geht, weil ich diese Larven früher zum Angeln verwendet hatte) und diese Larve nun auf dem Wasser trieb. Ein Hüpfer später und sie hatte den Inhalt im Schnabel. Kurz darauf war dieser schon verschlungen und sie hielt nach der nächsten Mahlzeit Ausschau.Hier nun die Bilder von diesem kleinen Ereignis, viel Spaß beim betrachten!
Die Bilder entstanden mit einem Nikkor AF-S 300/2.8 Mk.I und 1.7x Konverter an einer D2x, also bei annähernd 770mm Brennweite bezogen auf das Kleinbildäquivalent.
Um die Belichtungszeiten von 1/250s bei ISO400 einigermaßen in den Griff zu bekommen, verwendete ich ein Einbeinstativ.
Und so habe ich dank der WordPress-Galerieprobleme und dem Link im Forum mehr über die Wasseramsel gelernt 🙂
Schön! Endlich mal wieder ein Mensch auf meiner Seite und nicht nur Suchmaschinen 😉
Hallo Rainer,
ich finde deine Wasseramsel-Fotos sehr gelungen, besonders Nr. 3. Würdest du das Foto zur Verfügung stellen für eine kleine Ausstellung? Bitte kontaktiere mich per Mail.
Lg Nina